Bericht vom 27. TSW Transport vom 20.02.98 - 24.02.98

 
   
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  Es ist Freitagabend um 8: Das letzte der 8 Fahrzeuge wird beladen. Nach einer kurzen Besprechung starten wir mit ca. 45 Tonnen Hilfsgütern wieder Richtung Slavonski Brod/Kroatien. Mit dabei ein Fernsehteam von M-eins (Fernsehen für München), außerdem ein 16-Tonner von der Hilfsaktion ãBauern helfen BauernÒ in Salzburg, der uns samt Spritgeld zur Verfügung gestellt wurde. Zum wiederholten Male steht uns auch der Sattelzug der Osteuropa-Direkthilfe e.V., beladen mit 22 Tonnen Kartoffeln zur Verfügung. Die Fahrt verläuft ohne Probleme und so erreichen wir unser Ziel nach 22 Stunden Samstagabend. Wir werden herzlich begrüßt, beziehen unser Quartier im neuen Zentrum unserer Partner (Omladinski Evandeoski Centar) und bekommen ein klasse Abendessen. Der nächste Tag beginnt schon um 7 Uhr mit Abladen der Fahrzeuge. Wie immer sind zahlreiche Helfer da, dann ruhen wir uns bis zum frühen Nachmittag, mit Ausnahme des Fernsehteams, in der Sonne aus. Danach Aufbruch nach Derventa in Bosnien. Die Passage der Brücke über die Save ist diesmal kein Problem, Kroaten und Serben kontrollieren fleißig die Pässe, während die SFOR aufpasst, dass alles ordentlich abläuft. Zunächst verlangt die Serbische Polizei 50 DM pro Fahrzeug als ãVersicherungssummeÒ. Nach kurzer heftiger Diskussion mit Hilfe unserer kroatischen Partner geht es auch ohne Bezahlung weiter. Auf der bosnischen Seite des Flusses herrschen nach wie vor erbärmliche Zustände. Kaum ein Haus ist bewohnbar, Ackerbau kann wegen der immer noch bestehenden Minengefahr nicht betrieben werden, Arbeit gibt es keine und die Versorgungslage ist schwierig. Immerhin arbeiten drei Schulen, die mit Hilfe einer norwegischen Organisation wieder aufgebaut wurden. Als das Filmteam auf offener Straße filmt, fordert uns die serbische Polizei auf, mit auf die Wache zu kommen, da wir keine Drehgenehmigung hätten. Erst nach halbstündiger Diskussion können wir weiterfahren. Auch beschleicht uns das Gefühl, mit deutschem Kennzeichen nicht besonders willkommen zu sein. Inzwischen ist es Montagmorgen und zwei Fahrzeuge machen sich auf den Heimweg. Die verbliebenen Mitarbeiter teilen sich in zwei Gruppen: - Das Filmteam und drei Mitarbeiter besuchen die norwegische Hilfsorganisation in Bosanski Brod, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Leider ist nur eine serbische Sekretärin anwesend, die uns nur wenig neue Informationen über die Lage geben kann. Eine Kooperation scheint im Augenblick noch nicht möglich. Die Hauptaufgabe dieser Organisation besteht im Wiederaufbau zerstörter Häuser, teils durch gezielte Geldzuwendungen, teils durch das Bereitstellen von Baumaterial. Anschließend gehen wir in Begleitung der Mitarbeiterin ins Rathaus, um weitere Informationen zu erhalten. Ein höherer Verwaltungsbeamter zeigt Interesse an unserer Arbeit und gibt bereitwillig ein Interview. Er erläutert die sehr schlechte Lage in der Region Bosanski Brod. - Die andere Gruppe besucht das Krankenhaus in Odzak. Die dortigen Zustände bedürfen nach wie vor Unterstützung, um einen ordentlichen Betrieb zu gewährleisten. Am Abend finden Gespräche mit Flüchtlingsfamilien in Slavonski Brod statt, bei der die Notwendigkeit unserer Arbeit wieder sehr deutlich wird. Am Faschingsdienstag machen sich die verbliebenen Fahrzeuge auf den Heimweg. Mittwochmorgen sind alle wieder ohne Probleme in München. Am Donnerstag findet ein Gespräch zwischen TSW-Berlin/München und der Osteuropa-Direkthilfe in Zorneding statt. Es geht um den Bau eines Kinderheims in der Nähe von Moskau sowie um ein Projekt in Odessa, die Aussichten auf eine Zusammenarbeit sind gut. Der nächste Transport ist über das Osterwochenende geplant, über jede Art der Unterstützung freuen wir uns. P.S. Kurzbericht des Transports auf M-eins/TV München: 3.3.1998 um 18.30 Uhr , ausführliche Reportage am Karfreitag um 18.30 Uhr. Artikel in tz und Münchner Merkur am 3.3.1998